Angekommen?

Angekommen?

 

Gattung: Klappenbroschur
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Seitenzahl: 220 Seiten
Preis: 11,90 €
Verlag: Horlemann Verlag

 

Beschreibung

 

Nach einer lebensgefährlichen Überfahrt in einem überfüllten Flüchtlingsboot lebt Adnan jetzt in Stuttgart. Aber ohne Eltern und Geschwister, die in Tunesien geblieben sind. Adnan muss nicht nur schnell Deutsch lernen und gegen das Heimweh ankämpfen, sondern auch noch die Telefonate seines Onkels ertragen, der auf die Rückzahlung des geliehenen Geldes pocht.

Seine kleinen Nebenjobs reichen dafür aber keineswegs. Da erscheint Youssefs Angebot sehr verlockend. Doch Youssefs Ideen sind meistens kriminell. Soll sich Adnan dennoch mit ihm zusammentun?

Und was soll Adnan von der Pflegefamilie halten, die ihn bei sich aufnehmen würde? Er hat doch bereits eine Familie – allerdings weit entfernt.
Ein Jugendbuch, das auf Tatsachen beruht und die Schwierigkeiten und Kulturunterschiede bei der Integration minderjähriger Flüchtlinge beleuchtet.

 

Leseprobe

 

„Das sieht bescheuert aus.“ Adnan grinste und schüttelte den Kopf. „Können die nicht Fahrrad fahren? Oder warum setzen die so was auf?“ Er schaute den zwei Radfahrern hinterher, die beide einen Fahrradhelm trugen.

„Ist sicherer“, entgegnete Rafik.
„Sicherer…“ Adnan kicherte. „Hier gibt es sogar Wege neben der Straße. Extra für Radfahrer. Das ist doch sicher. Wozu also noch einen Helm?“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Gibt es das auch bei euch in Syrien?“
Rafik schnaubte verächtlich. „Bei uns? Bei uns haben wir andere Probleme als Radwege und Radhelme. – Und bei euch? Gibt’s das bei euch?“
„Pfff – bei uns ist man schon glücklich, wenn man ein Fahrrad hat. Da denkt niemand an Helm oder Radweg.“
Rafik nickte. Nach einer Weile sagte er: „Ich würde einen Helm aufsetzen, wenn ich ein Fahrrad hätte.“
„Sieht doch bescheuert aus“, erwiderte Adnan noch einmal.
„Na und? – Und du?“

Adnan überlegte. Es war ihm peinlich, als er leise sagte: „Machen ja fast alle hier. Sicher ist sicher. Aber bescheuert sieht’s trotzdem aus.“

 

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