Jülicher Zeitung

Suchtgefahren lebhaft diskutiert   

Iris Lemanczyk las aus ihrem Buch

„Ich bin doch nicht blöd“

 

Jülich. „Kann ich bitte ein Autogramm von Ihnen bekommen?“ Das war die wohl犀利士
am häufigsten gestellte Frage der etwa 80 Sechstklässlerinnen des Mädchengymnasiums Jülich an die Journalistin und Kinder- und Jugendbuchautorin Iris Lemanczyk aus Stuttgart, die während einer Lesereise im Heinsberger Raum der Einladung ihrer langjährigen Reisepartnerin Gerit Langenberg-Pelzer, Deutschlehrerin am Mädchengymnasium, gefolgt war, um aus ihren Büchern vorzulesen und sich den Fragen zu stellen. Und davon gab es reichlich, zumal der Schulunterricht selten die Gelegenheit bietet, eine Autorin kennenzulernen und etwas über die Entstehung von Büchern zu erfahren.  

 

Packende Erzählung über die Folgen des Rauchens

Die Schülerinnen durften auswählen, ob sie sich mit dem Thema „Schule in fremden Ländern“ beschäftigen oder lieber Geschichten über die „Süchte von Jugendlichen“ hören wollten. Mit großer Mehrheit entschieden sie sich für eine Lesung aus dem mittlerweile in zweiter Auflage erschienenen Buch „Ich bin doch nicht blöd“, empfohlen von der baden-württembergischen Landesstelle gegen Suchtgefahren.

Die Erlebnisse des jungen Wasserballers Lukas, der anfängt zu rauchen, weil er einer Clique angehören will, und merken muss, dass dadurch seine sportliche Kondition so stark beeinträchtigt wird, dass sogar der Aufstieg seiner Wasserballmannschaft gefährdet ist, packte die Zuhörerinnen umso mehr, als sie von der Autorin erfuhren, dass der „Fall Lukas“ ein reales Vorbild hatte, nämlich einen Jungen ihres Alters. So atmeten sie auch erleichtert auf, als die Geschichte doch noch zu einem guten Ende fand, denn Lukas gibt das Rauchen zugunsten seines Sports auf und bleibt trotzdem ein respektiertes Mitglied seiner Clique.

 

Diszipliniert und trotzdem lebhaft beteiligten sich die Schülerinnen an der offenen Fragerunde. So interessierte es viele Mädchen, wie man überhaupt dazu kommt, sich hinzusetzen und ein Buch zu schreiben. Besonders beeindruckt zeigten sie sich von Iris Lemanczyks Methode, den Stoff für die Geschichten selbst zu recherchieren.

 

Recherche in fremden Ländern und im Zirkus

So verbrachte die Autorin viele Monate in fernen Ländern wie Neuseeland oder Namibia und reiste sogar eine Zeit lang mit dem berühmten Zirkus Siemoneit-Barum, um fär ihr von der UNICEF empfohlenes Buch „Mein Lehrer kommt im Briefumschlag“ verschiedene Arten von Schulen kennenzulernen. Eine Geschichte, die in Tibet spielt und für die Autorin im Herbst eine Weile mit buddhistischen Mönchen in einem nordindischen Kloster lebte, ist in der Entstehung begriffen.

 

Doch auch Fragen, die die Technik der Buchproduktion, die Rolle eines Verlages, den Prozess der Buchillustration oder die Begründung von Buchpreisen betragen, wurden von Iris Lemanczyk ausführlich beantwortet. Und nicht zuletzt interessierten sich die Schülerinnen dafür, wie man sich als „Promi“ denn fühle.

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