Mittelstraße 16
Mittelstraße 16
Seitenzahl: 128 Seiten
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 19,90 €
Verlag: Horlemann Verlag
Beschreibung
Elly muss Vierecke aus der Zeitung ausschneiden, die als Klopapier benutzt werden. Ewald hätte so gern einen Fußball, bei dem nicht nach einer Halbzeit die Luft draußen wäre. Theresa liebt enge Blue-Jeans und Rock’n Roll, aber die Eltern wollen von dem neumodischen Zeug aus Amerika nichts wissen. Antonia wird von zwei Klassenkameraden als „Spaghettifresserin“ beschimpft, weil ihre Eltern aus Italien kommen. Daniel steht auf Hip Hop und Rennradfahren. Und Olga wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren Papa in der Ukraine wiederzusehen. Elly, Ewald, Olga und alle anderen wohnen in der Mittelstraße 16, aber nicht nur in unterschiedlichen Wohnungen, sondern auch in unterschiedlichen Jahrzehnten.
Wie sich das Wohnen und damit das Leben in den letzten hundert Jahren in unseren Städten verändert hat, wird in diesem erzählenden Sachbuch durch Menschen und ihre Geschichten gezeigt.
Ein lebendiger Museumsbesuch zwischen Buchdeckeln.
Leseprobe
Elly (1920): Hier in der Mittelstraße 16 hat jede Wohnung ein eigenes Klosett. Das ist der neuste Schrei. Und angenehm. In unserer letzten Wohnung gab es ein Häuschen auf dem Hof. Ein Klo für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Im Winter war es dort eiskalt. Nachts wollten wir nicht auf den Hof. Deshalb stand unterm Bett ein Nachttopf. Der Nachttopf musste am Morgen geleert werden. Das war eklig. Zum Glück musste so was unser Dienstmädchen erledigen. Jetzt können wir auch nachts aufs Klosett gehen.
Henri (heute): Unsere WG ist gewachsen, Digger. Wir sind zu dritt eingezogen. Jetzt sind wir fünf. Vier Mädels und ich. Ist schon ok, dass Nadja ihre Schwester und ihre Nichte aus der Ukraine bei uns wohnen lässt. Wo sollen sie auch hin? Aber manchmal ist es eng. Und im Kühlschrank finde ich kaum noch Platz für mein Gemüse. Dafür gibt’s krasse Mengen an Hackfleisch. Alter, das ist für mich als Vegetarier nicht einfach.